Adresse

Frau Aloisia Dauer

Your Music Mind A. Dauer
c/o Hochschule Luzern – Wirtschaft
Zentralstrasse 9
Postfach 2940
CH- 6003 Luzern

 

Telefon / Mail

Tel.: +41 (0)78 260 28 89
E-Mail: hello@yourmusicmind.com

 

Richtig loben: Tipps fürs Instrument lernen

Richtig loben: Tipps fürs Instrument lernen
20. Dezember 2022 Aloisia Dauer
richtig loben

Mit der Selbstkritik sind wir beim Instrument lernen in der Übezeit oft sehr schnell. Gleichermaßen auch mit Loben? Leider nicht immer. 

Was bedeutet eigentlich „richtig loben“? Und wie können Eltern ihre Kinder beim Üben richtig loben? In diesem Beitrag einige Beispiele und warum loben wichtig ist für die Lernmotivation.

Sich selbst richtig loben beim Üben

Wer kennt das nicht? Beim Durchspielen einer Passage fallen sofort die Töne auf, die nicht gut getroffen wurden, kratzig waren und die Stelle, an der man stecken geblieben ist. Beim Erlernen einer technischen Übung kommt bereits nach wenigen Wiederholungen der Frust, weil es einfach nicht sofort klappt. 

Damit wir immer besser lernen unser Instrument zu beherrschen, um das neue Stück vorzuspielen, unser musikalisches Empfinden mit dem Instrument besser ausdrücken können und die schönsten Klänge zu produzieren, ist es einerseits wichtig die Baustellen herauszufiltern und zu verbessern. Jedoch ist die Gefahr groß, dass wir uns immer nur auf das beim Üben konzentrieren, was noch nicht funktioniert. Auch um eine Freiheit beim Musikmachen zu bekommen, ist es wichtig, dass wir lernen uns richtig Feedback zu geben und uns zu loben. 

Sich selbst zu loben, kann manchmal zuerst ein merkwürdiges Gefühl in uns hervorrufen. Wir wollen ja nicht so eingebildet sein. Wir wollen dazulernen und besser werden. Wir können uns doch nicht selbst loben. Doch, können und sollen wir. 

Wir müssen lernen, uns beim Üben richtig zuzuhören und objektiv zu beurteilen. Das ist nicht immer leicht, kann aber gelernt werden. Wir blockieren uns selbst beim Lernen, wenn wir unsere Fähigkeiten als unverändert und als festgelegt ansehen. Dadurch kann es passieren, dass Herausforderungen gemieden werden und wir Angst haben, Fehler zu machen, um den Selbstwert zu schützen. 

Was uns vorwärtsbringt ist, Fähigkeiten und Intelligenz als ein Zusammenspiel aus Wissen, innere Einstellung und Anstrengung anzusehen. Sich an Herausforderungen zu freuen, keine Angst vor Fehlern zu haben und sich nicht mit anderen vergleichen. Achte darauf, was du dir selbst einredest.  

Beispiele fürs Loben

Anstatt zu denken: „Ich kann das nicht!“, denke: „Ich bin am Lernen. Ich versuche es weiter!“ 

Anstatt: „Dieses Stück liegt mir, weil ich meine Stärken mühelos zeigen kann.“ Besser sich auch loben für: „Toll, wie ich trotz der Herausforderung nicht aufgebe um Neues dazuzulernen.“

 

Wie Eltern ihre Kinder beim Üben richtig loben können

Eltern können ihre Kinder beim Üben vor allem durch Ermutigung unterstützen und die Wertschätzung für den Lernprozess kommunizieren. Durch Lob wird Positives verstärkt und bestimmte Verhaltensweise können gezielt gefördert werden.

In den Anfangsjahren benötigt der Instrumentalschüler Unterstützung nicht nur vom Lehrer, sondern auch von den Eltern zu Hause. Bleib beim Üben dabei, wenn es die Zeit erlaubt, viele Kinder spielen gerne ihre Stücke vor. Auch wenn du das Instrument nicht beherrscht, hilft es, indem du aktiv zuhörst. Das Kind muss Vertrauen in sich selbst gewinnen beim Üben. Ein Instrument zu lernen ist zu Beginn ein großer Teil Bewegungslernen. 

Genauso wie du dein Kind beim Laufen lernen, Fahrrad fahren oder Schlittschuh laufen ermutigt hast, die Bewegungen wieder und wieder zu probieren, braucht das Kind für das Musikinstrument lernen die gleiche Ermutigung. Durch die Wiederholung prägt sich die Bewegung ein, die für einen Bogenstrich zum Beispiel nötig ist. Lass das Kind mit dem Instrument ruhig auch experimentieren und frei improvisieren. Die individuelle Kreativität wird ausgelebt und das Instrument spielerisch entdeckt. Allein dafür, verdient sich das Kind schon ein großes Lob!

Doch nicht jedes Lob ist förderlich. Kinder mit gut gemeinten Worten zu überschütten, kann auch einen negativen Effekt haben. Wichtig ist es, das Kind ehrlich und aufrichtig zu loben. Achte auf die Wortwahl, damit dein Kind erkennt, dass das Lernen ein Prozess ist, der Schritt für Schritt erfolgt. Jeder in seinem Tempo. 

Beispiele fürs Loben

Anstatt „Toll, wie talentiert du bist!“ lieber so loben: „Du hast alles richtig gespielt. Das ist fantastisch, mit wie viel Ausdauer du dran geblieben bist beim Üben. Scheint als wärst du bereit für das neue Stück, oder?“ 

Statt „Oje, das hat nicht gut geklappt. Das Stück ist zu schnell noch, oder?“ lieber, „Welche Übeschritte kennst du noch, die du für das Stück ausprobieren kannst? Super, dass du dir trotz der schwierigen Stelle so viel Mühe gegeben hast.“

Statt „Du bist einfach so musikalisch!“ besser: „Man hört, mit viel Freude du spielst. Toll, wie du dich jeden Tag der Herausforderung stellst und immer besser dein Instrument spielst.“

Als Eltern und Lehrer können wir uns merken, dass es wichtig ist, nicht für das Ergebnis zu loben, sondern für den Lernprozess.

Weitere wichtige Anhaltspunkte:

– Sofort loben, nachdem das Kind das positive Verhalten gezeigt hat. Eine Stunde später bringt das Lob deutlich weniger. 

– Wenn ein Kind ein neues Verhalten (z.B. eine feste Überoutine) lernen soll, lobe das Kind häufig. Gerade wenn wir etwas Neues lernen, das uns schwerfällt, ist es wichtig, dass wir viel Lob und Ermutigung erhalten.

– Bereits eingeübtes Verhalten auch weiterhin ab und zu loben, damit es bestehen bleibt.

 

Warum ist Lob so wichtig für die Lernmotivation

Als Erwachsene sind wir von der Wertschätzung und Anerkennung durch andere abhängig. Kinder brauchen diese umso mehr. Und Kinder, die in der Schule oder beim Instrument lernen Probleme haben und immer wieder die Erfahrung machen: “Ich kann das nicht”, „die anderen sind schneller”, „ich komme nicht vorwärts” brauchen von ihren Eltern und Lehrpersonen eine große Portion Lob und Ermutigung, auch schon für kleine Fortschritte, damit sie den Mut nicht verlieren.

Es ist übrigens toll, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen Beitrag bis zu Ende zu lesen. Ich hoffe, dass dieser Artikel helfen konnte und freue mich von deinen Erfahrungen zu hören.

Viel Freude beim Musizieren!

Deine Aloisia Dauer


Das könnte dich auch interessieren:

Wo lernen Kinder am besten

Wie können Eltern beim Lernen unterstützen?


Gleich den Newsletter abonnieren und neue Beiträge direkt ins Postfach erhalten: Newsletter-Anmeldung

Comments (0)

Leave a reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

error: Content is protected !!