Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
In meinen vorherigen Beiträgen habe ich bereits einige Tipps zum Üben geteilt. Doch genauso wichtig wie das Wissen darüber, wie man mit seinem Instrument üben sollte, ist es auch zu wissen, was man beim Üben nicht machen sollte. Auf diese Weise sparst du Zeit, vermeidest Frust und trainierst hoffentlich keine schlechten Gewohnheiten ein. Denn es dauert leider sehr lange, diese dann wieder abzulegen.
Hier sind die ersten fünf Tipps, was du beim Üben deines Instruments vermeiden solltest, sowie Ratschläge für Eltern, wie sie ihre Kinder unterstützen können:
1. Schnelles Durchspielen von Stücken:
Beim Erlernen eines Musikstücks ist es gefährlich, sich in schlechten Gewohnheiten zu verlieren, wenn man in viel zu schnellem Tempo das Stück durchspielt. Erst müssen wir die Bewegungsabläufe gut beherrschen, um das Tempo steigern zu können. Es ist wichtig, in einem Tempo zu spielen, in dem wir Fehler bemerken und sie korrigieren können. Aber langsam üben macht nicht immer Spass. Ich weiss! Trotzdem ist es wichtig immer wieder schwierige Stellen so langsam zu spielen, dass man alle Töne im richtigen Rhythmus oder zum Beispiel mit der richtigen Lautstärke und Artikulation spielt. Aber jeder empfindet „langsam“ ganz unterschiedlich. Orientiere dich deshalb an deinem Tempo, in dem du das Stück „buchstabierst“, so schnell oder langsam, wie du das schon schaffst.
Tipp für Eltern: “Spiel es mir mal im Buchstabier-Tempo vor!”
2. Stures Üben ohne Abwechslung:
Immer wieder das gleiche Stück auf die gleiche Weise zu wiederholen, wird sehr schnell langweilig und wir verlieren Lust und Konzentration. Abwechslung ist beim Üben entscheidend. Die Übezeit wird interessanter, wenn du immer nach neuen Möglichkeiten suchst.
Tipp für Eltern: “Hast du eine Idee, wie du diese Stelle anders spielen könntest?”
3. Ablenkungen auf dem Notenständer:
Einmal abgelenkt, benötigt das Gehirn ganze 23 Minuten (!!!), um sich wieder ganz auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Das Handy auf dem Notenständer ist eine der grössten Ablenkungen beim Üben. Auch wenn Musik-Apps wie Stimmgeräte oder Metronome praktisch sind, ist es wichtig, dass keine Nachrichten angezeigt werden oder Apps Mitteilungen senden. Ein einfacher Trick: Schalte den Flugmodus ein!
Tipp für Eltern: “Nutze den Flugmodus, wenn du die Musik-App (Metronom, Stimmgerät) beim Üben verwendest.”
4. Unvorbereitetes Üben ohne klare Ziele:
Wenn wir nicht wissen, worauf wir beim Üben achten oder was wir erreichen möchten, können wir unsere Leistung nicht verbessern oder beurteilen. Das Üben ohne klare Ziele oder einen strukturierten Plan kann dazu führen, dass wir unsere Zeit nicht gut nutzen. Vor dem Üben ist es deshalb wichtig, sich zu fragen: Was möchte ich erreichen? Und dann einen klaren Plan zu erstellen, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Tipp für Eltern: “Welchen Bereich möchtest du heute besonders verbessern?”
5. Fehlender Plan für Wiederholungen:
Beim Erlernen eines Instruments geht es oft darum, Bewegungsabläufe einzuüben. Um sicherzustellen, dass unsere Muskeln die Bewegungen automatisieren können, müssen wir sie oft wiederholen. Ähnlich wie beim Schuhe binden benötigen kleine Kinder viel Zeit, bis sie die Bewegung beherrschen. Doch mit genügend Übung wird sie zur Gewohnheit und Reden und gleichzeitig Schuhe zu binden ist möglich.
Das ist auch mit dem Instrument so. Aber: Wenn wir falsche Bewegungen immer wiederholen, ohne sie zu korrigieren, riskieren wir, dass sie sich festsetzen und unseren Fortschritt behindern. Überlege bewusst, welche Passagen wiederholt werden müssen und wie sie verbessert werden können. Tipp für Eltern: Schau dir das Video “Wiederholungen beim Üben – aber wie?” an.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir und deinem Kind dabei zu verstehen, was beim Üben eines Instruments vermieden werden sollte. Falls du Teil 2 und die nächsten fünf Tipps nicht verpassen möchtest, melde dich unbedingt für unseren Newsletter an, um alle Beiträge und Übetipps direkt in dein Postfach zu bekommen.
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Viel Freude beim Musizieren!
Deine Aloisia Dauer
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