Was machen bekannte Musiker, die wir auf den großen Bühnen hören, anders beim Üben? Was können wir uns für unser Üben abschauen? Einer der Übetipps kommt von dem bekannten Musiker und fantastischen Geiger, James Ehnes.
James, der aus einer Musikfamilie aus Kanada stammt, begann schon im Jugendalter seine bis heute sehr erfolgreiche Karriere und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. In einem Interview-Gespräch mit James Ehnes hat die Geigerin Dr. Renée-Paule Gauthier für ihren Podcast „The Mind Over Finger Podcast“ nach seinem Üben gefragt.
Für James Ehnes, der sehr viele Konzerte weltweit spielt, somit viel reist aber auch eine Familie hat, muss die Übezeit immer effizient sein und ein bestimmtes Ziel haben. Er legt genau fest, wann er welche Stücke übt, bis zu welchem Zeitpunkt ein Stück einstudiert sein muss, aber auch was er genau an einer Stelle arbeiten möchte.
Sein Übetipp ist, sich Zeit zu nehmen, um die schwierigen Stellen genau zu analysieren, sowohl technisch als auch musikalisch.
Mit genau analysieren meint er, gut zuhören, welche Töne/Takte nicht stimmen und genau analysieren welcher Bewegungsablauf zum Beispiel noch nicht stimmt, in welchem Takt ein falsches Vorzeichen gespielt wird etc. James sucht dann nach einer Lösung, nach den richtigen Übungen und übt isoliert die technische Herausforderung. Diese Stelle versucht er dann Note für Note mit den umliegenden Takten zu verbinden. Er betont in dem Interview, dass es falsch ist zu glauben, wenn eine Stelle nur häufig genug gespielt wird, diese dann richtig wird. Schlimmstenfalls hat man die Takte dann einfach nur 20 Mal falsch geübt. Für jedes Mal, wenn eine Stelle schlecht wiederholt wird, ist eine zusätzliche „richtige“ Wiederholung erforderlich, um diese zu trainieren.
Nimm dir in dieser Woche beim Üben Zeit zum Analysieren einer schwierigen Stelle und auch die Zeit länger an nur einer Stelle zu arbeiten. Nimm die schwierige Stelle auseinander, übe die einzelnen technischen Bausteine mit verschiedenen Übungen und Varianten und setze alles dann Schritt für Schritt wieder zusammen. Nimm dir Zeit zum Zuhören, dass jede Wiederholung gut gespielt wird, um nichts Falsches anzutrainieren. Arbeite so konzentriert aber nur eine Zeit lang (5-10min), spiele dann etwas anderes, mach eine Pause und übe so intensiv besser in mehreren Zeitblöcken, damit der Kopf auch immer dabei ist für jede Wiederholung.
Ich freue mich von euren Erfahrungen zu hören.
Viel Freude beim Üben, Aloisia Dauer
Interessierte können sich das Interview hier anhören: Mind Over Finger Podcast
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