Mach das nicht beim Instrument üben!
Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
In meinen vorherigen Beiträgen habe ich bereits einige Tipps zum Üben geteilt. Doch genauso wichtig wie das Wissen darüber, wie man mit seinem Instrument üben sollte, ist es auch zu wissen, was man beim Üben vermeiden sollte. So spart man Zeit, verhindert Frust und gewöhnt sich keine schlechten Angewohnheiten an – denn diese wieder loszuwerden, dauert leider sehr lange.
Hier sind fünf häufige Fehler beim Üben eines Instruments sowie hilfreiche Tipps für Eltern, wie sie ihre Kinder unterstützen können:
Zu schnelles Durchspielen von Stücken
Beim Erlernen eines Musikstücks besteht die Gefahr, sich schlechte Gewohnheiten anzueignen, wenn man es zu schnell durchspielt. Bevor das Tempo gesteigert wird, müssen die Bewegungsabläufe sicher beherrscht werden. Es ist wichtig, in einem Tempo zu üben, in dem Fehler bemerkt und korrigiert werden können.
Natürlich macht langsames Üben nicht immer Spaß – ich weiß! Dennoch sollte man schwierige Passagen so langsam spielen, dass alle Töne im richtigen Rhythmus sowie mit der passenden Lautstärke und Artikulation erklingen. Da das Tempo individuell empfunden wird, hilft es, das Stück so zu spielen, als würde man es „buchstabieren“ – also in dem Tempo, in dem es fehlerfrei gelingt.
Eltern-Tipp:
Sage zu deinem Kind: „Spiel es mir mal im Buchstabier-Tempo vor!“
Stures Üben ohne Abwechslung
Immer wieder dasselbe Stück auf die gleiche Weise zu wiederholen, führt schnell zu Langeweile und Konzentrationsverlust. Abwechslung ist deshalb entscheidend! Die Übezeit wird interessanter, wenn man nach neuen Möglichkeiten sucht – zum Beispiel, indem man Dynamik oder Artikulation verändert oder einen anderen Übeschwerpunkt setzt.
Eltern-Tipp:
Frage dein Kind: „Hast du eine Idee, wie du diese Stelle anders spielen könntest?“
Ablenkungen durch das Handy auf dem Notenständer
Einmal abgelenkt, braucht das Gehirn bis zu 23 Minuten (!), um sich wieder voll auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Das Handy auf dem Notenständer gehört daher zu den größten Störfaktoren beim Üben. Auch wenn Musik-Apps wie Metronome oder Stimmgeräte hilfreich sind, sollten keine Nachrichten oder Mitteilungen angezeigt werden.
Ein einfacher Trick: Den Flugmodus einschalten!
Eltern-Tipp:
Erinnere dein Kind daran: „Nutze den Flugmodus, wenn du eine Musik-App beim Üben verwendest."
Üben ohne klare Ziele
Wer ohne Plan übt, kann seine Fortschritte nicht gezielt verbessern. Ohne klare Ziele oder eine Struktur wird die Übezeit ineffektiv genutzt. Daher sollte man sich vor dem Üben fragen: Was möchte ich heute erreichen? Anschließend kann man einen Plan erstellen, um dieses Ziel systematisch zu verfolgen.
Eltern-Tipp:
Frage dein Kind: „Welchen Bereich möchtest du heute besonders verbessern?"
Wiederholungen ohne Plan
Das Erlernen eines Instruments erfordert oft das Einüben bestimmter Bewegungsabläufe. Wie beim Schuhe binden brauchen Kinder viele Wiederholungen, bis eine Bewegung automatisiert ist. Doch Achtung: Falsche Bewegungen, die ständig wiederholt werden, setzen sich fest und behindern den Fortschritt. Deshalb ist es wichtig, bewusst zu entscheiden, welche Passagen wiederholt und wie sie verbessert werden können.
Eltern-Tipp:
Schaut euch dieses Video an: Wiederholungen beim Üben – aber wie?
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir und deinem Kind dabei zu verstehen, was beim Üben eines Instruments vermieden werden sollte.
Viel Freude beim Musizieren!
Deine Aloisia Dauer
Das könnte Dich auch interessieren:
Kommentare powered by CComment